Die kreative Auseinandersetzung mit der Person, die man verloren hat, kann dabei helfen, die Trauer besser zu bewältigen. Die künstlerische Qualität ist dabei nachrangig, vielmehr stehen Sie selbst und die Auseinandersetzung mit den Beziehungen zur verstorbenen Person im Mittelpunkt. Gibt es Bilder in Ihrem Kopf, die die Beziehung zum Verstorbenen beschreiben? Gibt es bildhaft auszudrückende Dinge oder auch Wünsche, die Sie der verstorbenen Person mit auf den Weg geben wollen? Gibt es vielleicht auch Dinge, die Sie jetzt post mortem ausdrücken wollen, damit Sie Ihren Frieden finden können?
Auf vielen Särgen finden sich ganze Geschichten, die das Leben des verstorbenen beschreiben. Oder Symbole, die Emotionen beschreiben, die Worte nur schwer auszudrücken vermögen. Oder einfach nur phantasievolle Gebilde, die während der intensiven Beschäftigung mit der verstorbenen Person in einem aufkeimen und ihren Ausdruck in der Sargmalerei finden.
Häufig sind es nur ein paar Stunden der besinnlichen Auseinandersetzung, die einem dabei helfen, den Verlust besser zu verarbeiten, Gedanken und Gefühle auszuleben und zu ordnen. Einen Ansatzpunkt zu finden, wie man ohne den geliebten oder auch gehassten Menschen weiter macht und eine Balance findet, die einem die Phase der Trauer erleichtert. Ein paar Stunden, die einen gedanklichen und emotionalen Abschluss ermöglichen, ein Abschluss, der gleichsam einen Neuanfang bedeutet und dessen Herausforderungen man annehmen muss.
Sargmalerei, hier auch als Synonym für das Bemalen eines Sargtuches oder einer Urne, bietet vielen Menschen diese Ruhe und Besinnlichkeit, in der die Auseinandersetzung mit dem Tod eines nahe stehenden Menschen auf eine sehr kreative Weise ermöglicht. Zeit, um sich zu „entschleunigen“, um Gedanken zu ordnen, neu zu gruppieren und sich neu aufzustellen.
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