Ein Todesfall eines nahen Angehörigen, eines Mitglieds der Familie, eines engen Freundes oder des Partners oder der Partnerin ist immer ein einschneidendes Erlebnis. Manchmal passiert es plötzlich und unerwartet, manchmal kann man sich darauf einstellen, etwa wenn eine längere Krankheit dem Ereignis voran ging und man Zeit zum Abschied nehmen hatte.
Zeit zum Abschied nehmen, das ist ein wichtiges Stichwort. Denn ein Trauerfall bedeutet für die Hinterbliebenen zumeist eher Hektik statt Ruhe und Besinnlichkeit. Es gibt viele Dinge zu regeln. Von den Modalitäten der Beerdigung oder Einäscherung, über die Auflösung von Wohnung oder Haus bis hin zu Behördengängen und zur Regelung der Nachlassangelegenheiten.
Hinzu kommen emotionale Komponenten, wie das Gefühl des verlassen worden seins, Zukunftsängste, die um die Frage kreisen, wie geht es weiter? Nur selten bleibt tatsächlich die Zeit des Abschied nehmens.
Wie waren zuletzt die Beziehungen und die Gefühle zum Verstorbenen? Gab es innige Zuneigung oder gab es vielleicht auch Konflikte? Gab es Dinge, die zwischen einem standen oder Differenzen, die nie beigelegt und miteinander besprochen wurden?
All dies sind Gedanken, die Hinterbliebenen durch den Kopf gehen. Nur selten bleibt die Zeit, sich innerlich damit auseinander zu setzen und auch damit abzuschließen. Gerade unbewältigte Konflikte, die durch den Tod einer für Sie wichtigen Person nicht mehr aufzulösen sind, bereiten vielen Hinterbliebenen noch lange Probleme.
Nehmen Sie sich die Zeit zum Abschied nehmen. Und wenn es nur für einige Stunden der sind, in denen man reflektieren kann, sich erinnern kann und Frieden finden kann. Zeit, die einem dabei hilft, den Verlust zu verarbeiten und in der man damit beginnen kann, die Lücke, die durch den Tod entsteht langsam zu schließen.
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